Was ist Psychotherapie?

Was ist eigentlich Psychotherapie?

Sich im Dschungel der Möglichkeiten zurechtzufinden ist heute alles andere als leicht. Dieser Aufsatz gibt einen kleinen Überblick über die nahezu unendliche Vielfalt der Psychotherapie.

Die Geschichte der modernen Psychotherapie begann im Wien der Jahrhundertwende. Damals erforschte der Arzt Dr. Sigmund Freud das Seelenleben seiner Patienten und entdeckte, dass unsere Persönlichkeit weit größer ist als die uns bewussten Aspekte. Das so genannte “Unbewusste” nimmt einen gewaltigen Anteil unserer eigenen Persönlichkeit ein. Kommt es zu einem gestörten Verhältnis zwischen dem bewussten Teil der Persönlichkeit und dem Unbewussten, so können sich leidvolle Muster auf der emotionalen, kognitiven oder Verhaltensebene entwickeln.

Diese Entdeckung Freuds bildete die Basis des von ihm entwickelten Lehrgebäudes, der Psychoanalyse. Und obwohl es heute viele psychotherapeutische Schulen gibt, die sich in sehr vielen Teilaspekten voneinander unterscheiden, so sind die grundsätzlichen Erkenntnisse Freuds bei den meisten dieser Schulen unterstützt.

Nachdem Freud seine Entdeckungen publiziert hatte, kam es in weiterer Folge zu einer ausgesprochen dynamischen Entwicklung. Die engsten Schüler Freuds (Alfred Adler, C.G. Jung und Wilhelm Reich) entwickelten die Theorien Freuds weiter und gründeten ihrerseits wiederum Schulen, die Freuds Theorie weiterentwickelten. Doch es blieb nicht dabei. Nach dem Schneeballsystem kam es in den folgenden Jahren zu immer weiteren Neuerungen, die darin mündeten, dass es heute hunderte von unterschiedlichen Schulen der Psychotherapie gibt, die alle auf unterschiedlichen Theorien beruhen und auch unterschiedliche Techniken anwenden.

Aus der Sicht der Betroffenen – der Ratsuchenden – hat diese Tendenz der Aufsplitterung einen Nachteil, aber auch einen eindeutigen Vorteil: Der Nachteil liegt mit Sicherheit in der Unübersichtlichkeit der einzelnen Schulen. An wen soll sich denn ein Hilfesuchender heute wenden? Der Vorteil dieser extremen Vielfalt liegt aber auch auf der Hand: Wir Menschen sind alle in vielen Dingen unterschiedlich, haben verschiedene Bedürfnisse, Vorlieben und Eigenheiten sowie unterschiedliche Probleme.

Eigentlich gibt es keine zwei Menschen, die einander bis ins letzte Detail gleichen. Diesen vielen unterschiedlichen Menschentypen und den vielen Anforderungen kommt aber eine dermaßen facettenreiche Disziplin wie die Psychotherapie sehr entgegen. Denn während die einen eine grundlegende und fundierte Analyse ihrer Persönlichkeit suchen, die anderen vielleicht “nur” ein eindeutig definiertes und lästiges Problem wie Höhenangst in den Griff bekommen wollen und die dritten wiederum ungern emotional reden, sich aber gerne über den Körper ausdrücken, so stehen diesen drei Personen und Themen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung.

Fazit: Die Psychotherapie ist eine Disziplin, die für die meisten Ratsuchenden das geeignete Verfahren kennt. Der Bogen der heutigen Techniken ist so weit gespannt, dass sich die unterschiedlichsten Themengebiete damit behandeln lassen. Verbreitete bewährte Verfahren sind derzeit Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Körpertherapie, Kunsttherapie sowie die wissenschaftlich anerkannten Verfahren Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologie und Systemische Paar- und Familientherapie. Diese verschiedenen Therapieformen können als Einzelstunden, Gruppenstunden, Paarberatung, Coaching oder im Supervionssetting umgesetzt werden. Dadurch existiert ein breites Spektrum, angefangen von langjähriger Psychoanalyse bis zu deutlich schnelleren lösungsorientierten Ansätzen. In dem extrem weit gestreckten Feld der modernen Psychotherapie findet jeder, der seine Persönlichkeit zum Positiven verändern möchte mit Sicherheit die richtige Art der Therapie. Ich helfe Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch dabei, durch meinen integrativen Therapieansatz individueller auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.

Alfons Struch | Psychotherapie Berlin